März 2013 :

Oh Schreck , oh Schreck , die Nattern sind weg !!!

Es geschah an einem Donnerstag. Meine Freundin und ich ( Dörte )  hatten unseren kreativen Tag. Ein neues Schlangen Aquarell sollte entstehen. Wie so oft, machte meine Freundin erst mal Ihren Zoo-Rundgang bei den Kleylein`s . Neben Fischen, Hund und Katz sind unsere Nattern ein Anziehungspunkt für sie, solange die Tiere hinter Glas sind. Alle Becken werden inspiziert. Auf Ihre Frage, warum denn die eine Schiebetür geöffnet sei, traute ich mich kaum, zu antworten. Ich war ja selber sprachlos und entsetzt. Na ja Fakt war, das unsere Roxy  (Thamnophis radix)  und ein Similis- Baby auf Wohnungsinspektion aufgebrochen waren! Ich versuchte absolute Ruhe auszustrahlen. Das gelang mir wohl nicht so richtig, denn meine Freundin saß mit angezogenen Beinen und absolut nicht mehr „flächenentspannt“ auf unserem Sofa. Aus dem Malen wurde so natürlich nichts. Ich dachte, wenn mein Jörg nach Hause kommt, wird wohl die Suche starten. Weit gefehlt. Der relaxte Mann machte gar keine Anstalten, seine Pfleglinge sofort zu suchen. Erst zum fortgeschrittenen Abend begann er damit. Es waren ja nicht unsere ersten Ausbrecher.

Unser Rotbäckchen z.B. (Thamnophis sirtalis similis flame) tauchte erst nach einem viertel Jahr wieder auf. Also, wir hatten Zeit….

Das  kleine Similis- Baby  habe ich noch am Abend im Flur hinter einer Kiste gefunden. Die Freude war riesig. Aber wo war Roxy?

Zwei Wochen lang haben wir die strategischen Punkte abgesucht. Unsere Katzenseniorin half zwar mit beim Suchen, aber erkannte wohl den Ernst der Lage nicht. Sie fand es echt lustig mit uns gemeinsam durch die Wohnung zu kriechen. Was man da nicht alles findet. Katze Aresia war begeistert. Irgendwann kamen dann auch Spiegel und eine Schwanenhalskamera zum Einsatz. Allerdings sahen wir mit diesen Hilfsmitteln unter anderem in die großen Augen einer riesig großen Winkelspinne (grusel, grusel) und viele Wollmäuse. Diese Kamera ist ein wahrer Hausfrauenschreck!

Trotz aller Bemühungen blieb unsere Roxy verschwunden. Auch Futter und Wasser blieben unberührt. Wir gaben auf!!!

Vier Wochen nach ihrem Verschwinden gab es endlich ein Lebenszeichen von unserer Natter. Wir trauten unseren Augen kaum. Oben auf dem Schrank zwischen Ordnern und Kisten hing eine Haut. Juchu Roxy lebt! Also wurde sie nicht vom Hund oder der Katze gefressen und ist auch nicht aus dem Haus geflüchtet. Nein sie hat es sich gemütlich gemacht. In einer Kiste, von welcher der  Deckel leicht geöffnet war, hat sie gelebt und ihre Hinterlassenschaften dort abgelegt.

Nun kam meine Schildkröten-Beobachtungs-Kamera zum Einsatz. Diese zeichnet über einen PC alle Bewegungen im Raum auf, auch im Dunkeln. Roxy hat sich wahrscheinlich über uns „kaputtgelacht“ .Sie blieb einfach unsichtbar.

Aber Ende gut alles gut. Die Ausreißerin saß eines Tages, völlig unspektakulär, unter unserem Laptop und ließ sich freiwillig in ihr Becken zurückbringen.

Sie hat gleich gefressen und erfreut sich bester Gesundheit.

Also man soll die Hoffnung nie aufgeben. Wir haben nun schon mehrfach erlebt, dass die Schlangen wieder auftauchen.

Meine Freundin erkundigte sich täglich nach Roxy. Sie ist froh über die Heimkehr der Natter und wieder vergnügt, lustig und vor allem völlig entspannt, da sich alle Nattern hinter geschlossenen Türen befinden.

In wie weit man Freunde und die Familie informiert, sollte jeder für sich entscheiden. Wir jedenfalls werden, wenn möglich,  bei entlaufenden Nattern, weiterhin schweigen.

 

Hallo, ich bin Roxy die Ausreißerin.

Meine Haut sehen sie oben an der braunen Kiste.

 
 
  roxy wieder daheim tgs
  p2021330
 
 

Ende gut,


 alles gut